Auch viele Jahre nach einem kreditfinanzierten Kauf einer Immobilie bleibt der Blick auf die Zinsentwicklung wichtig. Regelmäßig endet die Zinsbindung von Immobiliendarlehen, bevor die Schuld vollständig getilgt ist. Das stellt die Immobilienbesitzer vor die Herausforderung, entweder mit der Hausbank oder mit einer anderen Bank neue Konditionen für die Anschlussfinanzierung zu verhandeln. Wer aktuell in solche Verhandlungen eintritt, den trifft das gestiegene Zinsniveau hart, denn die Zinsen für Immobilienkredite sind seit Ende 2022 stark angestiegen.
Liegt der angebotene Zinssatz für die Anschlussfinanzierung über dem Zinssatz bei Vertragsabschluss, verteuert das den Kredit. Bei einer Finanzierung von 200.000 €, aufgenommen vor 10 Jahren mit einer 10-jährigen Zinsbindung verursacht ein Zinsanstieg um rund 1,7% Mehrkosten für den Kredit von circa 20.000€. Für die Rückzahlung solcher Darlehen bedeutet dies, entweder steigt die monatliche Kreditrate oder die Laufzeit des Kredites verlängert sich. Für das beschriebene Beispiel ergibt sich eine monatliche Mehrbelastung von etwa 120 €, wenn die ursprünglich geplante Kreditlaufzeit beispielsweise bis zum Eintritt Rente, eingehalten werden soll. Ist die höhere Kreditrate finanziell nicht tragbar, bleibt nur, den Tilgungssatz herabzusetzen, was allerdings zu einer deutlichen Laufzeitverlängerung des Kredites führt. Auf den Beispielfall bezogen wäre der Kredit 2,5 Jahre länger zurückzuzahlen.
Die Verbraucherzentrale berät und informiert, wenn eine Anschlussfinanzierung ansteht. Insbesondere zu anfallenden Kosten beim Bankenwechsel, zu sinnvollen Vertragsbausteinen oder zu besonderen Forwarddarlehen, der Möglichkeit einer Zinssicherung für die Zukunft.
Das landesweite Servicetelefon der Verbraucherzentrale ist unter (0345) 29 27 800 für Auskünfte und Terminvereinbarungen zu erreichen.