Nachdem es viele Jahre mit den Zinsen auf Sparguthaben nur bergab ging oder gar Negativzinsen, sogenannte Verwahrentgelte, zu zahlen waren, befinden sich aktuell die Zinsen für Tages- und Festgelder wieder im Aufwärtstrend. Zinssätze von 4 % für eine Festgeldanlage sind keine Seltenheit. Gleichzeitig locken aber immer noch unseriöse Portale und Beratungsunternehmen im Internet Sparer an. Geworben wird mit überdurchschnittlich guten Zinsen für Festgelder von bekannten Banken. Überweisen die Anleger dann das Geld, landet dies nicht bei der Bank, sondern auf Konten der Betrüger. Die Anleger haben danach keinen Zugriff mehr auf das überwiesene Geld und die Vermittlungsfirmen regieren auf Nachfragen nicht mehr. Das Geld ist verloren.
Gerade noch gut ging es für einen Verbraucher in Sachsen-Anhalt. Über eine vermeintliche Investmentfirma erhielt ein Sparer ein Angebot über eine Festgeldanlage bei einer bekannten belgischen Bank. Die Konditionen lagen tatsächlich ein Prozent über den derzeit am Markt erhältlichen Zinsen. Ein Kontoeröffnungsantrag auf dem Namen des Sparers sowie ausführliche Hinweise zur Einlagensicherung in den Vertragsunterlagen sollten die Sicherheit und Seriosität der Geldanlage vortäuschen.
Rechtzeitig vor der Überweisung des Anlagebetrages wandte sich der Sparer an die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt. Diese überprüfte das Angebot und warnte vor diesem unseriösen Festgeldvermittler. Der Sparer konnte somit vor einem größeren finanziellen Schaden bewahrt werden. Offen bleibt, inwieweit die bekanntgegebenen persönlichen Daten noch in betrügerischer Absicht verwendet werden.
Yvonne Röhling, Referentin für Finanzdienstleistung, rät vor der Herausgabe persönlicher Daten die Finanzvermittler genau zu prüfen.
Dies kann erfolgen indem man:
- die Unterlagen und das Webangebot mit dem Impressum der Firmen auf Unstimmigkeiten prüft - häufig zeigen sich dabei u.a. Fehler im Namen, bei der Firmenadresse oder bei Handelsregisternummern
- die Unternehmensliste der BaFin prüft - diese gibt Auskunft darüber, ob Banken und Finanzdienstleister überhaupt über eine Erlaubnis für die Aufnahme des Geschäftsbetriebes verfügen
- Einsicht in die „Warnliste Geldanlage“ der Stiftung Warentest nimmt – diese verschafft einen Überblick über dubiose, unseriöse oder sehr riskante Geldanlageangebote
Fragen zur Seriosität von Geldanlagen beantwortet die Verbraucherzentrale Sachsen-Anhalt online, telefonisch und in den Beratungsstellen persönlich vor Ort. Das landesweite Servicetelefon der Verbraucherzentrale ist unter (0345) 29 27 800 für Auskünfte und Terminvereinbarungen zu erreichen. Weitere Informationen erhalten Sie unter www.verbraucherzentrale-sachsen-anhalt.de .