Name: Little Impacts
Anbieter: Umweltbundesamt (www.littleimpacts.de)
Kategorie: Nachhaltiger Alltag
Zielgruppe: Jugendliche und junge Erwachsene ab 14 Jahren
Betriebssystem: iOS | Android
Preis: kostenlos
Links: Apple App Store | Google Play Store
Bei Little Impacts handelt es sich um ein Serious Game, das sowohl Spaß machen als auch Wissen vermitteln soll. In einer illustrierten Geschichte mit fünf Kapiteln begleiten wir Leah, ihre Familie und Freund:innen durch verschiedene Alltagssituationen und -herausforderungen. Dabei steht neben den sympathischen Figuren die Frage im Vordergrund, mit welchen Überlegungen und Lifehacks es sich nachhaltiger leben und konsumieren lässt. Dabei geht es nicht nur um klimafreundliches Wohnen und Mobilität, sondern auch um politischen Aktivismus und das Engagement im persönlichen Umfeld.
Ein Einstieg wie aus dem Bilderbuch
Nachhaltig leben und andere dazu inspirieren, dem eigenen Beispiel zu folgen. Das ist der Anspruch des Mobile Games Little Impacts. So zumindest bezeichnen die Anbieter - das Umweltbundesamt, das Fraunhofer-Institut für solare Energiesystem, und Entwickler Quantumfrog - ihre neue App. Interaktives Bilderbuch oder Kurzgeschichte zum Mitmachen träfe es wohl besser, denn sporadische Gaming-Elemente sind zwar vorhanden, viel mehr begeistern aber die schicken Grafiken und pointierte Story. Als gemeinnütziges Angebot stehen dem App-Genuss jedenfalls keine Bezahlschranken oder werblichen Inhalte im Weg. Eine Registrierung ist ebenso wenig erforderlich. Die Datenschutzbestimmung sind neben einem Feedback-Formular und Lautstärkereglern im aufs Notwendigste beschränkten Menüpunkt für die App-Einstellungen zu finden. Apropos Lautstärke: Wir empfehlen, die Soundeffekte zu deaktivieren, da sich diese bis auf eine Ausnahme im letzten Kapitel auf monotone Ping-Geräusche beschränken, wann immer eine der Figuren in Little Impacts spricht.
Es war einmal ...
Unmittelbar nach der Installation der App kann man in die Geschichte von Leah, ihrer besten Freundin Mailin, Papa Rolf, Mama Britta und der (namenlosen) Großmutter eintauchen. Die Figuren sind im Stil zeitgenössischer Mangas (japanischer Comics) gezeichnet und drücken sich bevorzugt in Form von Sprechblasen aus. Mimik und Gestik sind auf wenige Gefühlslagen (fröhlich, verwundert, zornig, etc.) beschränkt. Dass immer nur genau eine:r der fünf Protagonist:innen spricht und sie nie miteinander in einem Screen zu sehen sind, ist weniger störend als es sich liest. Tatsächlich hilft die schicke, aber auf Notwendigste reduzierte Grafik dabei, sich ohne Ablenkung auf die Figuren und ihre Geschichten einzulassen. Da ist zum einen Leah, die Protagonistin von Little Impacts. Eine junge Frau, die ihr Leben so bewusst und klimafreundlich gestaltet, wie sie nur kann. Das hilft ihr dabei, Freundin Mailin bei der Suche nach einer unter ökologischen und wirtschaftlichen Gesichtspunkten maßgeschneiderten Mietwohnung zu unterstützen. Oder auch, die Großmutter bei der nachhaltigen Geldanlage zu beraten. Nebenbei hilft Leah ihrer Mutter auch beim Einkauf im Unverpackt-Laden und bekehrt Vater Rolf zur veganen Ernährung. Oder versucht dies zumindest, denn am Ende kommt es etwas anders. Aber um mehr zu erfahren, sollte man Little Impacts unbedingt selbst durchspielen.
Gutes tun und darüber reden
Das zentrale Anliegen von Little Impacts ist, Maßnahmen zu mehr Nachhaltigkeit im Alltag von Jugendlichen und jungen Erwachsenen zu vermitteln. Die illustrierte Geschichte wird daher überwiegend mit Situationen und Szenarien erzählt, die für diese Zielgruppe von Bedeutung sind: Die Teilnahme an einer Klimademo, Konfliktgespräche innerhalb der Familie, oder die Einweihungsparty nach einem erfolgreichen Umzug. Thematische Schwerpunkte wie vegane Ernährung und Aktivismus (Leah), energieeffizientes Wohnen und Mobilität (Mailin), nachhaltige Geldanlage (Oma) und Müllvermeidung (Mama Britta) werden dabei von verschiedenen Protagonisten in insgesamt fünf Kapiteln vermittelt. Leah ist immer dabei und gibt ihren sprichwörtlichen Senf dazu. Ebenfalls Bestandteil jeden Kapitels: Kurze Minispiele, bei denen es beispielsweise gilt, Lebensmittel in der richtigen Menge abzufüllen oder Müll korrekt zu trennen. Einerseits sind die wenig anspruchsvollen Minispiele eine nette Abwechslung, nötig hat sie die durchweg charmant erzählte und stellenweise sehr lustige Geschichte in Little Impacts aber nicht. Insbesondere der unverbesserliche Papa Rolf mit seiner fast militanten Beharrlichkeit hinsichtlich des Fleischverzehrs ist für manchen Lacher gut.
Fazit
Little Impacts ist ein in jeder Hinsicht gelungenes Angebot für junge Leute, um sich möglichst kurzweilig über nachhaltigen Lebenswandel schlau zu machen. Dass die App innerhalb einer in rund 30 Minuten erzählten Geschichte nur erste Impulse setzt statt ins Detail zu gehen, ist angesichts des Konzepts eines interaktiven Bilderbuchs verzeihlich. Oder, wie es unsere Hauptfigur Leah wohl ausdrücken würde: Es muss kein großes Steak mit Pommes sein, wenn Falafel mit Salat doch mindestens genauso gut schmecken.
Handhabung | |
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Datensparsamkeit | |
Gesamtwertung |
Haben Sie Hinweise, Korrekturen oder sonstiges Feedback zu unserem App-Test? Ich freue mich über Ihre E-Mail an lohmeier[at]vz-bln.de. Danke für Ihr Interesse! (Patrick Lohmeier)