Moderne Elektrik schafft die technischen Voraussetzungen für barrierefreies Wohnen. Denn sie bestimmt, welche Lösungen bei der Kommunikations- und Gebäudetechnik in Ihrem Zuhause anwendbar sind. Veraltete Elektroinstallationen schränken diese Möglichkeiten oft ein. Denn unzeitgemäße Elektroleitungen können schnell überlastet und zur Gefahrenquelle werden, wenn eine Vielzahl neuer Geräte höhere Anforderungen an sie stellt. Oft passen moderne Beleuchtungs- und Nutzungskonzepte auch nicht mehr zu den Leitungsführungen und Steckdosen früherer Zeiten.
Woran Sie bei der Planung Ihrer Elektrik denken sollten
Bevor Sie Ihre Elektrik erneuern, sollten Sie überlegen, wie viel und welche Technik für Sie aktuell und vielleicht in Zukunft sinnvoll ist. Beispielsweise können Sie sich folgende Fragen stellen:
- Welche Technik-Anwendungen kommen für Sie infrage und wofür möchten Sie sie einsetzen?
- Welche Ziele verfolgen Sie: Möchten Sie mehr Komfort, weil Sie sich um bestimmte Abläufe nicht mehr kümmern können oder möchten?
- Geht es Ihnen darum, den Energieverbrauch zu senken und Stromkosten zu sparen?
- Möchten Sie mit intelligenter Technik Ihre Sicherheit erhöhen?
- Soll die Technik Sie darin unterstützen, auch im Alter selbstständig zu Hause zu wohnen?
- Möchten Sie künftig verstärkt Dienstleistungen übers Internet in Anspruch nehmen, beispielsweise um die Online-Sprechstunde Ihrer Hausarztpraxis zu besuchen?
- Überlegen Sie, den Grundriss des Hauses neu aufzuteilen, so dass zwei oder mehr Wohneinheiten entstehen? Dann sollten Sie die Voraussetzungen dafür schaffen, um die Verbräuche künftig getrennt abrechnen zu können.
- Möchten Sie Solarstrom aus Ihrer eigenen Photovoltaikanlage nutzen? Mit Hilfe einer intelligenten Steuerung bzw. eines Energiemanagementsystems können Sie den günstigen Solarstrom dann einsetzen, wenn er gerade erzeugt wird: beispielsweise, um die Waschmaschine und den Geschirrspüler laufen zu lassen oder um Ihr Elektroauto aufzuladen.
Wie möchten Sie Ihre Elektrik künftig steuern?
Natürlich können Sie Ihr Licht und Ihre technischen Geräte wie bisher über Kabel und Steckdosen bedienen. Dann sollten Sie in jedem Raum ausreichend viele Schalter und Unterputz-Steckdosen einplanen, am besten in einer Höhe von 85 bis 110 cm. Die ist für alle gut erreich- und bedienbar. Auch die Beschaffenheit der Schalter spielt eine Rolle. So gibt es beispielsweise Schalter, die durch ihre Form und einen Lichtkranz auch für Menschen mit eingeschränkter Sehfähigkeit gut erkennbar sind. Steckdosen mit Fehlerstromüberwachung erhöhen die Sicherheit, falls Elektrogeräte Mängel haben.
Oder bevorzugen Sie funkbasierte Systeme? Funk-Wandschalter können Sie in einer individuell passenden Höhe auf eine beliebige Wand kleben. So gesteuerte Systeme sind meist einfacher und preisgünstiger als kabelgebundene, häufig aber auch anfälliger für Störungen.
Vielleicht möchten Sie auf intelligente Technik setzen, die wahlweise über Kabel oder Funk bedienbar ist? Viele Anwendungen, die unter den Begriffen Smart Home oder Smart Living zusammengefasst werden, können den Alltag erleichtern. Das Spektrum reicht von der intelligenten Programmierung und Kommunikation einzelner Geräte miteinander bis zur Vernetzung ganzer Systeme.
Je nach Anbieter können Sie bestimmte Anwendungen zudem per Smartphone und Tablet, mit Hilfe eines "Sprachassistenten" oder einer Fernbedienung nutzen. Vorab sollten Sie sich jedoch informieren, welche sensiblen Daten dabei gespeichert und übertragen werden.
Aber auch wenn Sie den Umstieg auf die smarte Technik erst später planen, lohnt es sich für kabelgebundene Systeme heute schon, einen späteren Ausbau des Hauses durch Leerdosen und -rohre vorzubereiten.
Wo ein Smart Home mehr Sicherheit und Komfort bietet
Ein Smart Home kann Ihnen das Leben erleichtern, weil Sie damit bestimmte Abläufe automatisieren und Anwendungen auf Ihre Bedürfnisse abstimmen können.